Plasmafiltration (Lipoprotein-Elimination, Rheotherapie)

  • Die Plasmafiltration beruht auf einer Trennung nach Größe bzw. Masse der im Blutplasma befindlichen Partikel und Moleküle
  • Das Plasma wird durch eine Kunststoffmembran mit definierter Porengröße filtriert (siehe Abbildung)
  • Zunächst wird Blut in einem Zellseparator in Blutzellen und Plasma getrennt (Schritt 1)
  • Danach wird das Plasma durch die Poren des Filters gepresst (Schritt 2)
  • Unfiltrierbare Bestandteile des Plasmas mit einer gewissen Größe werden vergleichbar einem Kaffeefilter zurückgehalten
  • Zurückgehalten bzw. eliminiert werden wie bei allen Filtrationsverfahren (z.B. „Lipidfilter“ und „Rheofilter“): VLDL-, IDL-, LDL- und Lp(a)-Partikel, Fibrinogen und andere Gerinnungsfaktoren, Immunglobuline sowie weitere größere Moleküle (z.B. α 2-Makroglobulin)
  • Infolgedessen ist die Plasmafiltration zwangsläufig immer gleichzeitig eine Lipoprotein-Elimination und Rheotherapie
  • Vor Beginn der Lipoprotein-Adsorptions-Dauerbehandlung kann die Filtration zur Entfernung von VLDL, IDL, LDL oder Lp(a) vorübergehend (etwa 6 – 12 Monate) eingesetzt werden. Die spezifische LDL-Apherese und die selektive LDL-Elimination senken LDL und Lp(a) wesentlich effektiver
  • Die Plasmafiltration verbessert die Fließeigenschaften des Plasmas und vermindert die Erythrozytenaggregation (siehe Glossar). Dadurch verbessern sich gleichzeitig die Fließeigenschaften des Blutes, was einen günstigen Effekt auf Störungen der Mikrozirkulation (Blutfluss in kleinste Gefäße) hat. In diesem Sinne wird die Filtration gezielt als Rheotherapie eingesetzt, wodurch Organe (Augen, Innenohr, Gehirn, Haut, etc.) intensiver durchblutet werden
  • Bei zu hohen Erythrozytenzahlen werden nach der Filtrationsbehandlung evtl. zusätzlich rote Blutzellen zur Verbesserung der Fließeigenschaften entfernt (Rheohämotherapie). Diese im DHZ weiterentwickelte Behandlung stellt ein neues Prinzip, die Rheohämotherapie, dar
  • Der Plasmafilter wurde erstmals in Japan benutzt und nachfolgend an der Universitätsklinik Köln in die klinische Routine eingeführt